EINSATZ IM MULTINATIONALEN VERBUND
Führungstraining
15 01 2016

Die Berufsoffiziersanwärterin und die Berufsoffiziersanwärter des Jahrgangs Weissenwolff absolvierten von 11. bis zum 15. Jänner 2016 das Führungstraining des Moduls „Einsatz im multinationalen Verbund“, welches im Großraum Eisenstadt, Rust und Wiener Neustadt durchgeführt wurde. Dieses Modul setzt sich aus der Vorlesung Grundlagen, der integrierten Lehrveranstaltung Taktik sowie der Übung „Führungstraining - Einsatz im multinationalen Verbund“ zusammen.Im abschließenden Führungstraining werden dann die zuvor vermittelten Theorien aus der Vorlesung bzw. das im Hörsaal durchgeführte militärische Führungsverfahren der Taktik, des zielgerichteten in sich geschlossenen Denk- und Handlungsablaufs zur Lösung von Führungsaufgaben, in der Praxis angewendet. Konkret werden dabei die Führungs- und Einsatzgrundsätze sowie die Fertigkeiten und Kompetenzen in der Führung Einheiten mechanisierter und infanteristischer Kampftruppen im Einsatz im multinationalen Verbund im Rahmen von Crisis Management Operations bzw. Peace Support Operations vermittelt. Dabei wird besonders auf das erforderliche Zusammenwirken mit den Elementen der Führungs-, Kampf- und Einsatzunterstützung sowie den ebenfalls in möglichen Einsatzräumen befindlichen internationalen Organisationen, Governmental- und Non Governmental Organisations, Medien und lokalen Institutionen im Einsatzraum geschult.
Dieses Ausbildungsmodul wurde an Hand des Planspiels mit der Bezeichnung „EUFOR DONUS 2015“ durchgeführt. In diesem Szenario haben Kräfte des Österreichischen Bundesheeres im Rahmen einer multinationalen Streitmacht unter Führung der EU die Umsetzung und Einhaltung der Bestimmungen eines Waffenstillstandsabkommens zwischen zwei Konfliktparteien sicherzustellen. Diese Planübung hat das Ziel, bei der Teilnehmerin und den Teilnehmern, hinsichtlich Planung und Führung im Einsatz, einen Erkenntnisgewinn zu erreichen. Ausgehend von einem Auftrag oder einer Lageannahme werden dabei die Möglichkeiten des gegnerischen bzw. eigenen Handelns untersucht und von der Teilnehmerin und den Teilnehmern konkrete Handlungsentscheidungen unter Berücksichtigung der Einsatzrichtlinien, mit zumeist unmittelbarer realer Auswirkung im Übungsverlauf, abverlangt.
Ziel dieser Ausbildung ist die Förderung der Adaptions-, Kommunikations-, Organisations- sowie der Kommunikationsfähigkeit der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter. Damit soll sichergestellt werden, dass die erfolgversprechendsten Lösungen in den erforderlichen Verfahren selbstständig angewendet werden. Die dafür erforderliche Fachkommunikation muss in englischer Sprache erfolgen, dass in einem multinationalen Szenario Teileinheiten bzw. Einheiten geführt werden können. Ein solcher Einsatz wäre zum Beispiel im Rahmen einer multinationalen Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Massenmigration möglichen.
Der Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü) wendet für die Durchführung des Ausbildungsmoduls „Einsatz im multinationalen Verbund“, das mit der Teilstrategie Verteidigungspolitik vorgegebene Grundprinzip der nationalen sowie der internationalen Kooperation, an. Die neuen Risikobilder erfordern zwangsläufig eine vertiefende Zusammenarbeit mit anderen nationalen Ressorts, Behörden und Blaulichtorganisationen. Darüber hinaus auch die Kooperation mit internationalen Organisationen und Streitkräften von Partnernationen zur Steigerung, Erhaltung und Kompensation von Fähigkeiten der Führungskräfte des Österreichischen Bundesheeres.
Aus diesem Grund wurden die Studierenden des internationalen Semesters am FH-BaStg MilFü einerseits und andererseits beim Ausbildungspersonal Offiziere mit entsprechender Einsatzerfahrung bzw. Expertise der österreichischen Streitkräfte sowie zwei Instruktoren der Schweizer Armee in dieses Führungstraining integriert. Das Institut für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie versucht einerseits, unter Berücksichtigung der Einsatz-, Fähigkeits-, Innovations- und der Kooperationsorientierung der Vision des europäischen Exzellenzzentrums für die Offiziersgrundausbildung näher zu kommen. Andererseits wird damit die bestmögliche Ausbildung der künftigen militärischen Führungskräfte für das Österreichische Bundesheer sichergestellt.
[Inhalt: Mag. (FH) Michael Moser, Major Bilder: Vizeleutnant Volkmar Prinz, Oberstleutnant Thomas Lampersberger MSD]